Regel Nummer eins:
Iss niemals in einem Restaurant eines EX-Sterne-Kochs (letzte Ernennung dieser Ehre 1991)
Regel Nummer zwei:
Folge nie den Restaurant-Empfehlungen von Ralph Lauren Polo-Shirtträgern
Regel Nummer drei:
Zieh niemals nach Hamburg

Nicht daß Hamburg keine Faszination hätte, aber das Leben für Normaldenkende und nicht fürs Höhere berufene, leben wirklich besser in unauffälligen in gewissen Kreisen auch als „oh,warum diese Stadt“ Fragende, Städte wie Magdeburg: Übersichtlich-ehrlich-unkompliziert.
Aber ab und an folgt man den Ruf der Familie und begibt sich zwischen Adel, Geldadel und Neureichen.
So nun zu Regel eins und zwei.
Wattkorn hieß der Laden, im idyllischen Hamburger Norden. Der Kampf um den Parkplatz hatte ich schon mal gewonnen, unser Kleiner passte noch rein, wo Cayenne und Bentley aufgeben mussten!
Eins zu null für die Landeier!
Dann das Landhotel – echter Holzplastik-chic mit rotkarriertem Überall.
Ein Sprizz auf die Schnelle half erst einmal weiter!
Dann gab es das Menü, na eigentlich Kantinenessen.
Ein Sellerieschaumsüppchen, jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa – getrüffelt. Ja und womit denn, ja mit dem überobersuper leckeren Trüffelöl.
Die Croutons hatten den Biss von Milchpulver und Sellerie war weit und breit nicht zu sehen.

Dann Roulade, Rotkohl und Salzkartoffeln, klingt so aufregend wie in der Kantine, schmeckte auch genauso.

Auf die Erdbeer-Rhabarber-Eis-Komposition geh ich dann schon gar nicht mehr drauf ein.

Zum Glück gab es eine ordentliche Weinkarte:
2009 Sauvignon blanc von Künstler gut-lecker: Der richtige Wein am falschen Ort!