Der Sommerurlaub beginnt! Abfahrt bei 37 Grad – ein langsames Annähern in Richtung Österreich erfolgt – Badeseen definieren die Urlaubsorte.
Aber nach einigen Tagen erreichen wir das Burgenland. Aufgrund eines glücklichen Zufalls haben wir für unseren Wohnwagen einen Stellplatz auf einem Bioweingut. Erstmal Skepsis stellt sich ein – immer diese Biowinzer – Hautpsache Bio, aber keine Qualtität – so meine üblichen Vorurteile. Mehr oder minder lustlos begeben wir uns zur dortigen Weinprobe in den Keller mit dem Seniorchef, Herrn Wetschka. Aber dann kommt ein besserer Tropfen nach dem Anderen in mein Glas. Absolute Sortentypizität, glasklarer Geschmack, Länge, Dichte, Struktur……. und das durch das ganze Sortiment! Einfach phantastisch! Nach getaner Arbeit, gibt es die Schnapsprobe: 8 Sorten von Apfel bis Maulbeere, alle ebenso perfekt und einzigartig.
Meine Empfehlung des Urlaubs: Bioweingut Edelhof in Jois am Neusiedler See
Aber um diese Perfektion zu verstehen, führte uns der Senior am nächsten Tag noch durch seine Weinberge. Mit größtmöglicher Sortfalt wird gepflanzt, Gründünger angebaut, geschnitten und aufgesteckt. Als Pilzindikator wurden Rosenstöcke vor den Rebreihen gepflanzt – natürlich rote bei den Rotweinen und weiße bei den Weißweinen!
Ich möchte mich bei Familie Wetschka hier noch einmal für diese lehrreiche Weiterbildung bedanken.
Danach stand Wien auf dem Urlaubsprogramm. Kunst, Kultur und Großstadtleben genossen wir zur Abwechslung im Gegensatz zum ruhigen Landleben.
Der grüne Veltliner von Wieninger aus dem Wiener Wald und das Flanieren durch die Feinkostwelt von Julius Meinl waren die kulinarischen Highlight.
Da wir noch Zeit hatten, uns treiben zu lassen folgten wir der Donau Richtung Westen mit Stop in der Wachau. Ich glaube diese zwei Tage dort waren die Urform für „perfekte Urlaubstage“: Stellplatz direkt an der Donau mit Blick auf Burg Dürnstein, die besten Marillenknödeln, und natürlich der Heurige!
Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Muskateller und dazu saure Wurst, Presswurst, Bratenbrot, Liptauer und Kren…. einfach nur gut.
Um dies alles in Ruhe verarbeiten zu können, ging es gemächlich über Tschechien zurück nach Deutschland, aber nochmals mit Zwischenstop mit weinigem Hintergrund: Anbaugebiet Meissen.
Altkötschenbröda, ein sanierter Dorfanger mit Ambitionen. Gastronomie, Kunsthandwerk, moderne Wohnformen – heile Welt für einen letzten Urlaubstag.
Der Wein von der sächsischen Winzergenossenschaft bleibt besser ohne Beschreibung, aber die Qualität der Weine von Gut HofLössnitz, die in der Erinnerung als sehr gut abgespeichert waren, haben sich bestätigt.
Sauber, frisch und klar war der Weißburgunder.
Die Rundrunde ist hiermit beendet, aber einen nächsten Artikel wird es noch geben zum Thema Österreich und die Gebietsvinotheken

Schmuckes Fest

Die Tradition lebt!

Am 12.06.2010 von 15 Uhr bis zum Dunkelwerden steigt unser 3. „Schmuckes Fest“.

Wie in den vergangenen Jahren gibt es wieder den Blick hinter die Kulissen der Schmuckwerkstatt Rayon. Gegen einen kleinen Kostenbeitrag können Sie Ihr eigenes Schmuckstück aus Silber, Papier oder Kautschuk herstellen.

Neu im Boot ist diesmal unser Eventkoch Robert Strube – er wird gewohnt virtuos Köstlichkeiten am Grill bereiten.

Die Weinbegleitung kommt diesmal aus dem Burgenland und Südfrankreich, für den alkoholfreien Genuss gibt es leckere Biosirupe von Sonnentor.

Weinhandlung Lassak meets Rayon Schmuckwerkstatt
Wielandstr. 10
Magdeburg Stadtfeld

Wir freuen uns auf ein kreativ-kulinarisches Sommerfest

Karin Lassak & Gerfried Kliems

Rückfragen unter: 0391-5432962

Von der Ahr bis zum Zweigelt:

Auf meiner Liste stehen einige Weine die ich in den vorherigen Bloggeschichten angerissen habe. Nun ist es mir ein Bedürfnis, die getane Trinkarbeit zu dokumentieren.
Ich habe mich für das simple Sternchensystem entschieden:

** Weißburgunder Brohl, Mosel 2008
*** Riesling Hensel 1 Liter, Pfalz 2009
*Silvaner Fürst pur mineral, Franken 2009
** Gelber Muskateller, Pfirrmann, Pfalz 2009
* Muskat Ottonel, Hensel, Pfalz trocken 2009
*-*** Spätburgunder Kriechel, Ahr 2008

Das ich so ein großer Hensel-Fan geworden bin, erstaunt mich selbst, aber die Weine sind in allen Linien einfach unschlagbar gut! Selbst die Literware überrascht mit Finesse, der Kreideboden ist deutlich schmeckbar, die Frische wunderbar.
Die Basis für die Freude des mineralischen Weins legte vor einigen Jahren Frank Brohl, wie hier mit seinem Weißburgunder. Seine Weine zeichnen sich mit stählerner Brillianz aus. Beim letzten Slow-food Abend war der Burgunder der Star des Abends.

Und nun zu Fürst, trau mich eigentlich gar nicht, über ihn zu schreiben. Es war so enttäuschend, vielleicht war die Erinnerung an die vergangenen Jahre ja verklärt und vielleicht muss er auch noch etwas in der Flasche ruhen. Aber nichtsdestotrotz, ich fand keine typische Silvanernote, das Mineralische war mir zu zurückhaltend und zu eindimensional der Gesamteindruck – Sorry!

Nun zum Wein zur Seilbahngeschichte: Der Muskateller von 2008 war durch. Dank des neuen Jahrgangs ist das Weingut Pfirrmann wieder im Rennen. Sehr lecker, der Wein mit frischen Frucht- und Gewürzaromen und vollem Körper.

Dagmar sagt: Ich mag Spätburgunder von der Ahr – genoss und freute sich an dem feinen Roten.
Wir haben sie getrunken, von Deuzerhof, Lingen und jetzt Kriechel, der Ahr-Boden ist einfach perfekt für fein ausbalancierten Pinot noir.
Mir ist der Kriechel aber etwas zu plump geraten, die Tanine sind für sein junges Alter schon zu rund und der Alkohol zu vordergründig. So bekommt er eben ein bis drei Sterne.

Die Weine von Koppitsch:
Sehr gut sind seine Klassiker: Blaufränkisch und Zweigelt. Genau so soll er schmecken, der rote Burgenländer, weich, weinig-fruchtig, klare Struktur und ohne Holzausbau. Die neue Serie aus der Hand der Tochter braucht noch etwas Feintuning. Die Aromen verstecken sich – die Eigenständigkeit kann man nur erahnen, aber das Terrior ist doch schon deutlich auf der Zunge zu schmecken.

……. und wie viele Sterne auf einmal vergeben werden, kann ich noch nicht sagen – das Allein liegt an den Weinen!

Koppitsch, aus dem Land der Burgen

Österreich gehasst und doch wieder lieben gelernt.
Mal kurz zurück in die tiefe Vergangenheit – mit 16 Jahren musste ich das letzte Mal mit den Eltern mit dem Wohnwagen in den Urlaub fahren – nach Kärnten. Boah! War das damals uncool. Berge, Seen und Geranien auf den geschnitzten Balkonen, ein Alptraum für pubertierende Kids.
So, nun habe ich mittlerweile viel gesehen von dieser Welt und das Nachbarland Österreich lockt doch wieder mit seinen bodenständigen Reizen. Viel ist passiert im Nachbarland: das Schätzen regionaler bäuerlicher Produkte, innovative Architektur in Kombination von Holz, Stahl und Beton und natürlich der Wein.
Letzte Woche stand dann ein Vertreter der österreichischen Weingüter in meinem Geschäft: Herr Koppitsch.
7 Flaschen ließ er zurück. Die Basisklasse ist bereits geleert: Grüner Veltliner und Blaufränkisch in der Literflasche. Lecker waren Sie, unkompliziert, frisch und süffig. Perfekt für einen Wein, der unter Fünf Euro verkauft werden kann.
Die Premiumklasse „AM SEE“ hatte es da schon schwerer. Ein Cuveé aus Weißburgunder und Neuburger (Roter VeltlinerxSilvaner), wahrscheinlich im Fass ausgebaut, hatte wenig faszinierende Reize. Dick und fett der Charakter, etwas Meersalz und viel zu viel Rhabarber im Mund, meine Mittrinker waren nahezu entsetzt.
Mal sehen wie es weitergeht. Am Freitag trifft sich wieder die Top four, um die restlichen Proben zu leeren…… und dazu natürlich Gaumenschmauss aus der österreichischen Küche.

Und übrigens: Im Sommer fahren wir mit dem Wohnwagen nach Österreich – cool wird’s werden mit dem alten Qek junior.

Weingut Koppitsch, Neusiedl am See, Burgenland