Hamburg in drei Teilen

Superbude – Le Canard nouveau – Taufe

Tag 1: Angekommen in Hamburg, geht es in die Superbude. Einen cooleren Namen gibt es wohl nicht für ein Hotel! Genau so ist der Empfang: Eine kreativ gestylte Lobby mit Astra-Kisten-Hockern, Schreibtischlampen-Kronleuchter und Paletten-Sofas. Ab aufs Zimmer und dann rein nach St. Georg: Hier ist die Großstadt so schön unkompliziert. Szenige Kaffeehäuser und arabische Welten leben in friedlicher Koexistenz.

Am Abend gibt es das kulinarische Highlight des Großstadtausfluges: Le Canard nouveau von und mit Ali Güngörmüs, ein kurdischer Münchner in Hamburg. Ja und genau so ist seine Küche: arabisch-asiatisch-neudeutsch. Wir aßen ein 5-Gang-Menü mit mariniertem Thunfisch, gelierter Gazpacho (die ist seit Soulkitchen bestimmt Pflicht – ich traute mich aber nicht zu sagen, daß ich die Suppe heiß essen will!), gefüllte Zucchiniblüte, Lammkotelettes mit Kichererbsencreme und Kirschküchlein mit Lavendeleis. Großes Kino auf großen Tellern (O-Ton Ali G.: Wir sind ein Gourmetrestaurant, da brauchen wir auch große Teller)! Dazu einen Weißburgunder von Wittmann der den Fischen und allen kräftigen Aromen standhalten konnte. Vorneweg ein Gläschen Champagner, einen unwichtigen Rotwein zum Fleisch und einen perfekten Banyul zum Dessert. Wäre der Service nicht ganz so unbeholfen gewesen, hätte der Abend die Chance gehabt, ganz nach oben aufs Siegertreppchen zu kommen. Aber so bleibt das Essen im Aqua bei Sven Elverfeld alleiniger Spitzenreiter in meinem persönlichen Restaurantranking.

Tag 2 und 3: Nach Ottensen, Schanzen- und Karolinenviertel, einem nervenaufreibenden Fußballspiel (ich hab´s doch gleich gewusst – Klose hat es nicht drauf) folgt dann die Taufe des Neffen in Eppendorf. Nach Kirche und Spaziergang wird in privater Atmosphäre getafelt. Mietköche servieren ein klassisches Menü mit Lachstatar, Loup de mer, Rinderfilet und Erdbeerparfait. Roederer, Molitor, Dönnhoff & Antinori wirkten dabei mit.
Dazu gab sich die hohe Finanzwelt ein Stelldichein und ein Tiffany-Manschettenknopf, Tafelsilber sowie zwei Krügerrandmünzen wurden überreicht. Aber auch unser Ursprung Magnum au dem Geburtsjahr und die in stundenlanger Näharbeit hergestellte Patchworkdecke hatten ihren großen Auftritt!

Die gesammelten „Eindrücke“ hier nochmal in chronologischer Folge:

Champagner Rose
Wittmann Weißburgunder, Rheinhessen
G, Spanien
Banyuls Reserve, Roussillon
Astra
Jever
Roederer brut
Molitor Riesling Spätlese, Mosel
Antinori Chianti Classico
Averna
Dönnhoff Weißburgunder, Nahe
Astra

Extratip: Film und Soundtrack „Soulkitchen“ von Fatih Akin mit Spielszenen im Le Canard