Chianti-Wein und Bulli fahren, das waren die Sehnsuchtsbegriffe der großen weiten Welt vor 35 Jahren. Italien entdecken, das große Verlangen – unabhängig, auf eigenen Wegen.
In den Original 70ern durfte ich zwar nur ein lila farbenes Klapprad fahren, aber am vergangenen Wochenende begab ich mich in die Retro 70er. Der Gardasee wurde kurzerhand gegen die Müritzer Seenplatte ausgetauscht, aber die große Freiheit der Unabhängigkeit blieb. Statt Siena gab es Waren, statt Pizza wurden Fischbrötchen verspeist, aber Sonne und See hatten ihre gleiche Wirkung.

Nun was ist aus dem Chianti der 70er geworden. Damals als er noch in der Fiasco als Souvenir nach Deutschland über die Alpen geschleppt wurde.

….. im Übrigen zu Fiasco:
Als Fiasco (ital.fiasco“bauchige Flasche“ zu mittellat. Flasco „Fässchen“) bezeichnet man eine strohummantelte Flasche für Chianti. Darüber hinaus wird die Bezeichnung „Fiasco“ oft auch für andere Flaschenarten und Weinarten benutzt.
Sie entwickelte sich bereits im Spätmittelalter aus den Tonfässern der Antike; die Strohumhüllung diente ursprünglich dazu, das damals dünnwandig Glas vor Beschädigung durch Anstoßen, etwa an der danebenstehenden Flasche, zu schützen. (Quelle: wikipedia)

Inhaltlich und gesellschaftlich hat sich viel getan beim Chianti. Vom leichten Roten, bestehend aus bis zu 10 Rebsorten incl. Weißweinrebsorten, entwickelte er sich zu dem life-style Getränk der 90er Jahre. Große Namen wurden weltbekannt: Beradenga, Isole e Olena, Antinori, Fonterutoli …….und und und. Leider sind sie auch in ein Preissegment gerutscht, die sie weit weg vom täglichen Genuss bringen.

Als kleines Trostpflaster für alle Retrofans hat nun unser Winzer Renzo Masi seinen Chianti in die Fiasco gefüllt. Ein Stück Vergangenheit für 7,90 €.